In einigen Branchen in Österreich herrscht Arbeitskräftemangel. Vor allem an Fachkräften im Gesundheitswesen besteht ein enormer Bedarf. Schätzungsweise 60.000 bis 75.000 offene Stellen könnten von Filipinos besetzt werden. Im April 2023 traf sich eine hochrangige österreichische Delegation mit einem Vertreter des Ministeriums für Arbeitnehmer im Ausland (DMW), einer Exekutive der philippinischen Regierung, die 2022 gegründet wurde, um die Rechte und das Wohlbefinden philippinischer Arbeitnehmer im Ausland zu wahren.
Der österreichische Botschafter auf den Philippinen, Johann Brieger, sagte, dass beide Länder von der gegenseitigen Zusammenarbeit profitieren würden. Das Abkommen wird Beschäftigungsmöglichkeiten für Filipinos schaffen und zum Wachstum der österreichischen Wirtschaft beitragen. Die philippinische Seite brachte außerdem ihre Entschlossenheit zum Ausdruck, Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass genügend Krankenschwestern und Gesundheitspersonal zur Verfügung stehen, um die lokale Bevölkerung zu versorgen. Das DMW möchte sicherstellen, dass eine mögliche Abwanderung von Arbeitskräften das örtliche Gesundheitssystem nicht untergräbt.
DMW-Ministerin Susan Ople zufolge einigten sich beide Seiten auf die Ausarbeitung einer Absichtserklärung, welche die Bedingungen der Zusammenarbeit zwischen dem DMW und der Wirtschaftskammer Österreich sowie dem Bundesland Wien festlegt. Frau Ople versicherte außerdem, dass bei der Rekrutierung faire und ethische Grundsätze eingehalten würden, und betonte, dass sowohl Österreich als auch die Philippinen über angemessene Mechanismen und Gesetze zur Verhinderung von Menschenhandel verfügen.
Laut DMW gibt es derzeit (im Jahr 2022) 5.824 philippinische Arbeitnehmer in Österreich, die meisten davon im Gastgewerbe und der Gastronomie (1.220) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (749). Sollte das Abkommen umgesetzt werden, würde dies zu einem deutlichen Anstieg der Anzahl an Filipinos in Österreich führen.